Myofunktionelle Therapie (MFT)

MFS

Was ist eine Myofunktionelle Störung

Die Myofunktionelle Therapie (MFT) hat ihren Ursprung in den USA, wo sie anfangs des 19. Jahrhunderts durch Kieferorthopäden praktiziert wurde. Das Ziel der Myofunktionellen Therapie ist, das muskuläre Gleichgewicht der Gesichts- und Kaumuskulatur unter Berücksichtigung der Körperhaltung wieder herzustellen.

Wechselwirkung

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Myofunktionelle Störungen stehen immer in Wechselwirkung mit dem ganzen Körpersystem und werden nie isoliert betrachtet und behandelt. Aus diesem Grund erfolgt häufig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation mit weiteren Fachbereichen:

  • Kieferorthopädie / Zahnmedizin
  • Hals-Nasen-Ohren Heilkunde
  • Pädiatrie
  • Physiotherapie
  • Logopädie
  • Augenarzt / Funktionelle Optometrie

Ursachen

Mögliche Ursachen für eine Myofunktionelle Störung

  • Vergrösserung der Gaumen- und Rachenmandeln oder der Zunge selbst
  • Allergien behindern die Nasenatmung
  • Gesichtsmissbildungen (z. B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte)
  • Angeborene neurologische Störungen (z. B. Cerebralparese)
  • Skelettale Anomalien
  • Zu kurzes Zungenbändchen
  • Syndrome (z. B. Trisomie 21)
  • Nicht altersentsprechende Nahrung in Breiform vermindert die adäquate Kräftigung der Kaumuskulatur
  • Daumenlutschen, Nuggi, Nägelkauen etc.
  • Entspannende Medikamente und Stress können den Muskeltonus verändern
  • Flaschenernährung vermindert das Training der Mundmuskulatur

Einsatz

Wann kommt Myofunktionelle Therapie (MFT) zum Einsatz

  • Bei einem «infantilen Schluckmuster» (Zungenvorstoss beim Schlucken)
  • Abbau von schlechten Gewohnheiten: Daumenlutschen, Nägelkauen u.a.
  • vor / begleitend / nach einer kieferorthopädischen Behandlung (Zahnspange)
  • vor / nach einem kieferchirurgischen Eingriff (Operation)
  • vor- und Wundbehandlung nach dem Schneiden des Zungenbändchens
  • Kiefergelenks- und Muskelbeschwerden (Knirschen, Pressen)
  • Funktionelle Stimmstörungen / Sprechmotorische Störungen
  • Trisomie 21 und weitere Syndrom Erkrankungen
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
  • Tumorpatienten
  • Träger von Zahnprothesen, die über mangelhaften Halt und über eine feuchte Aussprache klagen
  • Ausspracheschwierigkeiten (z. B. Lispeln), die auf ein Muskeldefizit zurückzuführen sind

Ablauf

Wie verläuft eine MFT?

Zunächst werden viele Puzzleteile zusammengetragen: Geschichte, Beobachtungen, Körpertests, Messungen und evtl. weitere Abklärungen in anderen Fachrichtungen empfohlen. Anhand der Ergebnisse wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Den Start bildet oft der Abbau von Gewohnheiten (z. B. Nägelkauen, Daumenlutschen etc.) rund um den Mund. Wahrnehmungstraining und Haltungsaufbau schliessen sich an. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, beginnt erst die eigentliche Arbeit am und im Mund.

Bei Minderjährigen ist zu Behandlungsbeginn die Begleitung einer Bezugsperson erwünscht, um das Verständnis für die Therapiearbeit zu vertiefen. Später wird diese Form jedoch von der Partnerarbeit zwischen Therapeutin-PatientIn abgelöst. Selbstverständlich erhält die Bezugsperson immer alle notwendigen Informationen.

Besonderheiten

Welche Besonderheit weist die MFT auf?

Die MFT ist eine aktive Therapie, d.h. es muss daheim täglich geübt werden, wozu die Unterstützung der Eltern ein Grundstein bildet. Schritt für Schritt vorangehen, Teilziele anstreben, kleine Erfolge feiern und dabei immer das grosse Ziel im Auge behalten, nährt die notwendige Konsequenz des Übens.

dauer

Wie lange dauert eine MFT?

Die Dauer einer MFT ist abhängig vom Ziel und dem Weg dahin. Zu Beginn erfolgen die Sitzungen im Rhythmus von 4 Wochen, später können auch grössere Abstände entstehen. Bis zur bewussten Veränderung und deren unbewussten Umsetzung im Alltag können bis zu zwei Jahre vergehen. Es gilt jedoch der Grundsatz: Je häufiger geübt wird, desto schneller gelangen Sie und Ihr Kind ans Ziel!

Kosten

Wie ist die Kostenübernahme geregelt?

Die MFT wird von der Zusatzversicherung der Krankenkasse übernommen. Sie brauchen jedoch eine Überweisung von einem Kieferorthopäden, Zahnarzt, Kinderarzt o.a. Um Klarheit zu schaffen, erkundigen Sie sich vor Therapiebeginn bei Ihrer Versicherung.

k-o-s-t®

Körperorientierte Sprachtherapie

Die körperorientierte Sprachtherapie (k-o-s-t®) – entwickelt von Frau Dr. h.c. Susanne Codoni –  beruht auf ihrer jahrelangen Erfahrung als Logopädin und Myofunktionstherapeutin.

Compflex-Trainer

Neurophysiologisches Bewegungstraining

Die Bezeichnung des Psychomotorik-Trainings Compflex besteht aus der Kürzung
der beiden Worte „complementär“ und „Flexibilität“. Sie steht für ein spezifisches
neurophysiologisches Bewegungstraining, das in den letzten Jahren im
Gesundheitsforum Chemnitz entwickelt wurde.

Myofunktionelle Therapie

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